Es gibt so Tage, da macht die Börse einfach keinen Spaß. Alles tiefrot, neue Käufe direkt in der Verlustzone. Doch dann lohnt sich der Blick auf Langfristcharts. Auf Jahrzehnte gesehen gewinnt die Börse nämlich immer.
Das Sprichwort „When in doubt – Zoom out!“ beschreibt genau das: Wenn du aufgrund aktuell fallender Kurse daran zweifelst, ob die Börse das Richtige für dich ist, dann schau auf’s große Ganze und wirf einen Blick auf die Wertentwicklung der letzten Jahre oder vielleicht Jahrzehnte.
Beim relativ marktbreiten S&P 500 sieht das etwa so aus:
- 30.07.2024 bis 05.08.2024: -5,79% in einer Woche 😱
- 22.11.1996 bis 05.08.2024: +588% in 28 Jahren 🤩
Auf und Ab: ganz normal!
Kurzfristig korrigieren einzelne Werte immer mal und auch mittelfristig drehen die Märkte auch mal auf breiter Front in die Verlustzone. Man spricht dann auch von „Bärenmärkten„.
Am Ende gehört das zum Investieren an der Börse aber dazu, denn letztlich handelst bzw. spekulierst du auf die Zukunft. Du kaufst heute Aktien eines Unternehmens in der Erwartung, dass dieses Unternehmen auch in Zukunft gute Geschäfte machen wird.
Manchmal werden diese Erwartungen aber enttäuscht oder eine Aktie ist überhitzt, weil viele Investoren an einer positiven Entwicklung teilhaben wollen. Die Nachfrage nach Aktien ist dann höher als die Nachfrage nach dem Geschäft des entsprechenden Unternehmens.
In der Folge trennen sich Investoren dann wieder im großen Stil von Aktien. War eine Aktie lange sehr begehrt, will sie plötzlich niemand mehr haben.
Bester Rat: Ruhe bewahren
Das Wichtigste, wenn Märkte auf breiter Front oder Einzelwerte ins Minus drehen: Ruhe bewahren. Denn wie gesagt: Wenn dich eine kurzfristige Entwicklung stark verunsichert, schau dir einfach die langfristige Entwicklung an.
Dip als Chance begreifen!
Du könntest den Dip (also den kurzfristigen Wertverlust) jedoch auch als Chance begreifen, um kostengünstiger Aktien (nach-)kaufen zu können, wenn du auch weiterhin an die Geschichte eines Unternehmens glaubst. Gleiches gilt auch für ETFs, die einen ganz Index o.ä. abbilden.
Durch eine Durchschnittskostenbetrachtung senkst du den Wert deiner Investition insgesamt.
Zur Wahrheit gilt aber auch: Es gibt nicht den perfekten Zeitpunkt zum Einstieg. Du weißt nie, ob die Kurse am Folgetag noch weiter sinken oder die Verluste sich über Monate weiterziehen. – Langfristig investiert zu sein, lohnt sich immer mehr, als auf den perfekten Zeitpunkt zum Einstieg zu warten!
Wenn du das Investieren in Unternehmen aber sowieso langfristig siehst und dich dem Value Investing eines Warren Buffett verschrieben hast, dann können dir Marktschwankungen eh relativ egal sein.
So oder so: Auch wenn Aktien & Märkte mal in die rote Zone ziehen und dort auch für eine Weile bleiben, solltest Du immer mal wieder auf die langfristige Wertentwicklung schauen und einfach die Ruhe bewahren.
When in doubt, zoom out!
Foto von Maxim Hopman