ETF-Glossar: Was bedeuten die ganzen Abkürzungen?
Stehst du das erste Mal vor der Entscheidung aus der schieren Masse von ETFs den oder die richtige(n) für dich auszuwählen, verstehst du vermutlich erst einmal nur Bahnhof. „Was zum Henker bedeuten die ganzen Abkürzungen??“, war auch mein erster Gedanke.
Wenn du einmal weißt, was sich hinter den verschiedenen Abkürzungen verbirgt, kannst du deine Auswahl viel besser treffen.
Ich will daher einmal an drei Beispielen sezieren, was die verschiedenen Abkürzungen bedeuten.
- iShares Core S&P 500 UCITS ETF USD (Acc)
- Vanguard S&P 500 UCITS ETF (USD) Distributing
- iShares MSCI USA ESG Enhanced UCITS ETF USD (Acc)
- Xtrackers S&P 500 Swap UCITS ETF
- SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF USD Unhedged (Dist)
ETF-Glossar für die wichtigsten Abkürzungen
Und das bedeuten die einzelnen Abkürzungen, etc.
- iShares, Vanguard, Xtrackers o.a.
Fonds-Gesellschaft oder Marke, die den ETF emittiert. - Core S&P 500 oder MSCI USA
Index der im ETF nachgebildet wird, das kann z. B. der S&P 500, der MSCI World oder MSCI ACWI sein. - IMI
Manchmal hat ein Index den Zusatz IMI. IMI steht dann für „Investable Market Index“, das bedeutet, dass der Index nicht nur Large- und Mic-Caps (also große und mittlere Unternehmen), sondern auch Small-Caps (also kleine Unternehmen, mit einer geringen Marktkapitalisierung) umfasst. Der Index ist daher stärker diversifiziert. - ESG, ESG Screened oder ESG Enhanced
ESG steht für steht für Environmental, Social, and Governance und beschreibt nachhaltige und verantwortungsbewusste Investitionskriterien.
Das Kriterium ESG selbst ist allerdings ziemlich lax, weswegen es mit ESG Screened, ESG Enhanced oder SRI deutlich strengere Kriterien gibt. - UCITS ETF
Die dritte Stelle des Namens ist ein regulatorischer Hinweis: UCITS bedeutet, dass der ETF den UCITS-Regeln der EU („Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities“) entspricht. Diese Regeln schützen dich, in dem sie festlegen in welche Vermögensgegenstände und Finanzinstrumente eine Fondsgesellschaft investieren darf. Maximal 20% des ETF-Vermögens dürfen z. B. in ein bestimmtes Wertpapier fließen. Zudem darf bei swapbasierten ETFs der Anteil der Swaps am Fondsvermögen maximal 10% betragen. - Acc, Dist, Distributing
Acc oder Dist steht für Accounting oder Distributing und beschreibt damit, wie der ETF mit Dividenden umgeht.
ETFs mit dem Zusatz Acc thesaurieren die Dividenden, der Kurs steigt also schneller und du profitierst vom Zinseszins-Effekt. (Hier wird die Vorabpauschale fällig.)
ETFs mit dem Zusatz Dist schütten die Dividenden selbst aus, du erhältst also Dividendenzahlungen aus dem ETF. (Diese Dividenden versteuerst du mit der Abgeltungssteuer.) - Swap
Manchmal findest du mit „Swap“ den Hinweis auf die zugrundeliegende Replizierungsform. Der ETF kauft dann nicht wirklich Aktien des im Index enthaltenen Unternehmen, sondern geht mit einem Partner sog. Swap- bzw. Tausch-Geschäfte ein. Das Risiko kann hierbei für dich höher sein, ist aber streng reguliert. - USD, EUR
USD oder EUR gibt an, in welcher Währung der ETF geführt wird. Gerade große ETFs auf den S&P 500 oder den MSCI World werden häufig in US-Dollar geführt, da auch der Großteil der zugrundeliegenden Werte in US-Dollar läuft.
Theoretisch gibt es ein Wechselkursrisiko bei ETFs in US-Dollar, das kannst du m. E. aber vernachlässigen. Zudem ist die Auswahl an ETFs in US-Dollar deutlich größer.
ETFs auf den DAX oder den EuroStoxx 50 hingegen laufen meist auf den Euro. - Unhedged
Hier kommt der nächste Begriff ins Spiel: Ist ein ETF „unhedged“ ist der nicht gegen Wechselkursrisiken abgesichert. Der Zusatz „hedged“ hingegen zeigt das Gegenteil: Dann ist der ETF währungsgesichert.
Währungsgesicherte ETFs sind aufgrund des größeren Aufwands häufig etwas teurer („TER„).
Ich empfehle dir für mehr Details diese Erklärung auf justETF.
Habe ich eine Abkürzung vergessen? Dann lass es mich in den Kommentaren wissen!
Foto von Darius Bashar